Der (neue) Bergedorfer Friedhof


Lage:
Am Ende der August-Bebel-Straße,
21029 Hamburg


Träger:

Freie und Hansestadt Hamburg
Ansprechpartner:
Bezirksamt Bergedorf

Karte Bergedorf Neuer Friedhof

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Der alte Teil - zwischen Schorrhöhe und August-Bebel-Straße


Erst nach langwierigen Verhandlungen gelang es der Stadt Bergedorf 1906/07 die stadtfern gelegenen Lohse'schen Ländereien am Gojenberg zu erwerben. J.H.N. Lohse (1847-1926) war Architekt und Zimmermann und von 1892-98 Vorsitzender des Bergedorfer Bürgervereins.

Dieser dritte Bergedorf Friedhof, nach Plänen des damaligen Direktors des Ohlsdorfer-Friedhofs Wilhelm Cordes gestaltet, wurde im August 1907 eröffnet; wobei die erste Beisitzung aber schon im Juli stattfand! Die weitläufige Anlage gleicht auch heute mehr einem Park, als einem Friedhof. Gerade Wege wechseln mit geschwungenen Wegen, der Blick wird durch die grünen Hecken der Gräber begrenzt, wechselt zu prächtigen Blumenbeeten und verfängt sich in den hohen und zum Teil ausladenden Baumkronen dieses typischen Waldfriedhofs.
Alle Hauptwege auf dem südlichen Teil, dem heute alten Teil des neuen Bergedorfer Friedhofes, sind über die Rhododendron-Allee miteinander verbunden. An ihrem südlichen Ende steht die 1909-12 am Hang errichtete Aussegnungshalle (genannt: Kapelle 1); errichtet in sog. ist in barockisierender Backsteinarchitektur. Eine Ausmalung führte damals der Kunstmaler Rüter durch. Von der Südseite der Kapelle aus hat man einen weiten Blick in die Vierlande und weiter ins niedersächsische Gebiet.

 

Bergedorfer Friedhof Tor 1Neuer Bergedorfer Friedhof

 

Von den alten Grabdenkmälern sind z.B. einige Familiengräber erwähnenswert, so das von Bürgermeister Hans M. D. Lange (1863-1913, Amtszeit 1898-1913); Hermann Messtorff (1854-1915, dessen Villa 1927 zum Bergedorfer Rathaus umgebaut wurde) oder Konditor Knoke und andere. Aber auch etliche Bergedorfer Künstler haben hier ihre Grabstellen, so z.B. die Grafiker Bruno Karberg (1896-1967) und Max Lobusch (1902-1975) oder der Schauspieler Friedrich Schütter (1921-1995) und viele weitere Bürger. Ein Rundgang über die zahlreichen Wege dokumentiert, hier auf andere Art, gelebte Stadtteilgeschichte.

 

Neuer Bergedorfer FriedhofNeuer Bergedorfer Friedhof

 

Einige Friedhofsbereiche sind den Opfern von Krieg und Gewalt gewidmet:
So schuf 1923 der Bildhauer Friedrich Wield den großen Gedenkstein "Den Opfern" (bei 13), mit dem Relief des unter einer schweren Last gebeugten Körpers. Weiter östlich liegt der Ehrenfriedhofes mit seinen über 200 Einzelkreuzen Gefallener aus dem 1. und 2. Weltkrieg und 89 Bombenopfern. Zum Hangweg hin steht seit 1955 das sog. Hochkreuz-Ehrenmal (8)der Vereinigten Ostdeutschen Landsmannschaften, geschaffen aus rotem Wesersandstein.

 

Neuer Bergedorfer Friedhof

Der neuere Teil - nördlich der August-Bebel-Straße


In mehreren Bauabschnitten fand nach 1948 die Erweiterung der Bergedorfer Friedhofsanlage über die Hamburger Landesgrenze nach Wentorf und Börnsen hinein statt. Hier gibt es sehr unterschiedlich gestaltete Abteilungen: So für Reihen- und Einzelgräber sowie weite Rasenflächen für Anonyme Bestattungen und andere Formen.
Nahe der heutigen Einfahrt zur Kapelle 2 liegen seit 1941/42 die 652 Gräber der Russischen Kriegsgräberstätte (Abt. 76); Informationen geben die 1986 und 1995 hier aufgestellten Gedenktafeln.

 

Neuer Bergedorfer FriedhofNeuer Bergedorfer Friedhof


1972 wurde im nordöstlichen Bereich des neueren Friedhofsteils eine weitere Aussegnungshalle (Kapelle 2) in Betrieb genommen. Die im vorderen Innenraum stehende Trennwand gestaltete die Bildhauerin Mahlmann-Peper. Als Ergänzung der Kapellen-Anlage errichtete eine Stiftung Bergedorfer Bürger 1988 den hölzernen Glockenstuhl.
Im Jahre 2004 erhielt der Friedhof auch ein muslimisches Gräberfeld; außerdem wurde ein ehemaliger Schulpavillion als Waschungs- und Abschiedshalle hergerichtet. Diese erhielt als Schmuck die Raumfigur "Mihrab" des Bergedorfer Künstlers Oliver Hertel.

Weiter gibt es seit einiger Zeit östlich der Zufahrt zu Kapelle 2 eine Gedenkstätte für sog. stillgeborene Kinder des Bethesda Allgemeinen Krankenhauses Bergedorf; eingerichtet wurde sie vom Bethesda Freundeskreis.

 

pdf-DateiAus Bergedorf-Blätter: Friedhof Bergedorf - Denkmale, (660 KB) zum Download

pdf-DateiFlyer: Friedhof Bergedorf, (1,6 MB) zum Download

 

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