Seit 1420 war das Schloss der Amtssitz der abwechselnd von
Lübeck und Hamburg hierher abgeordneten "Verwaltungsleuten",
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Am 8. August 1867 wurde zwischen Hamburg und Lübeck der Vertrag geschlossen, durch den das Amt Bergedorf am 1. Januar 1868 in den Alleinbesitz Hamburgs kam. Am 1. Januar 1873 traten die für das frühere Amt Bergedorf, der nunmehrigen Landherrenschaft, durch die hamburgische Gesetzgebung beschlossenen neuen Verwaltungsvorschriften in Kraft. Für Bergedorf wurde ein Gemeindestatut entworfen, das am 20. Mai 1874 vom Senat genehmickt und am 15. April 1874 veröffentlicht wurde. Bergedorf, bisher "Städtchen", war nun amtlich eine "Stadt". Die städtische Gemeinde wurde durch den Magistrat und die Bürgervertretung repräsentiert. Der Magistrat bestand zu der Zeit aus einem rechtsgelehrten Bürgermeister, durch die Bürgervertretung auf Lebenszeit gewählt, und zwei Ratmännern, die von demselben Gremium für 12 Jahre bestimmt wurden. Zur Hamburger Bürgerschaft entsandte Bergedorf einen Vertreter. Nach Dr. Lamprecht trat Bürgermeister C. von Clansowitz
an seine Stelle, der bereits im folgenden Jahr zurücktrat, um bei
der Hamburger Polizeibehörde als Rat einzutreten. 1876 wurde Dr.
Heinrich von Oldenburg zum Bürgermeister gewählt, der sein Amt
bis 1881 versah. Dr. Ernst Mantius, 1838 in Schwerin geboren, wurde 1882
zum Bürgermeister Bergedorfs gewählt. Im Jahre 1880 befanden sich im Bergedorfer Schloss
z.B.: das Büro der Landherrenschaft, der Polizei-Officiant, das Amtsgericht
Hamburg-Bergedorf. Die eigentliche Verwaltung der Landherrenschaft fand
aber in Hamburg, im Büro St. Annenplatz 1, statt. 1927 erhielt Bergedorf sein eigenes Rathaus in Wentorfer
Straße 38; vorher waren einige Dienststellen schon in das spätere
Schulgebäude Wentorfer Straße / Gräpelweg (siehe Foto)
gezogen und seit 1927 gab es den Neubau von Finanzamt und Justiz in der
Ernst-Mantius-Straße. |
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Als nach Kriegsende die Polizei ausgezogen war und ab 1945/47 wieder
die ersten ausgelagerten Bestände der Heimatsammlung zurück
ins Schloss kamen, waren in weiteren Räumen u.a. untergebracht: die
Gärtner des Bezirksamtes (Abt. Schlossgarten und Umgebung), die Genealogische
Gesellschaft Bergedorf und die öffentliche Nähstube sowie im
Dachgeschoss der Hausmeister. |