Bergedorfer Schloss
Bergedorfer Schloßstraße
21029 Hamburg
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Um 1220 gründete Graf Albrecht von Orlamünde
in der aufgestauten Bille eine Wasserburg (ein sog. festes Haus), die
1227 an die Herzöge von Sachsen-Lauenburg fiel.
1420 eroberten Hamburg und Lübeck diese Burg. Damit wurde sie Sitz
des beiderstädtischen Amtes Bergedorf,
dazu gehörten die Stadt Bergedorf, die Vierlande und das Dorf Geesthacht.
Hamburger Alleinbesitz.
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Fresekarte von 1593
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Die sog. Frese-Karte von 1593,
Nachdruck erhältlich bei Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung
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Zeichnerische Darstellungen aus dem 19. Jahrhundert zeigen die Erstürmung und Fahnenübergabe von 1420 sehr verklärt
und topografisch falsch.
Schlosseroberung 1420
Schlosseruebergabe
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Nach Eroberung 1420 war das Schlossgebäude Sitz der sog. beiderstädtischen
Verwaltung.
Von Zeit zu Zeit kamen auch Hamburger und Lübecker Ratsherren hierher,
um per Visitation die abwechselnd aus Hamburg und Lübeck hier tätigen
Amtsverwalter zu überprüfen. Im Jahre 1867 kamen dann das Amt
Bergedorf und das Schloss in Hamburger Alleinbesitz. Das hier am Billelauf
gelegene Gebäude ist damit Hamburgs einziges erhalten gebliebenes
Schloss. Wobei es nie "ein Schloss" im Sinne des Dudens war;
es war immer nur ein "schlossartiges Gebäude" als Standort
bzw. Verwaltungssitz!
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Laeisz-Schloss um 1844
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Heute noch sichtbare Schlossteile sind mit 1610 und 1661
datiert;
siehe dazu die Sandsteintafeln an dem Gebäudeteil rechts neben dem
Toreingang und den Balkentext im Innenhof.
1805 fand die sog. Entfestigung des Schlosses statt.
Im Jahre 1817 stürzte der runde Turm ein; sein Trümmerschutt
bildete nun eine erste feste Verbindung zum Schlossbau.
1885/86 wurde dann in den Innenhof eine mit unterschiedlichen Form- und
Glasursteinen errichtete Freitreppe errichtet,
um von hieraus in die Amtsräume in der ersten Etage zu gelangen.
Er verschwand 1959/60 bei der Neugestaltung des Südflügels.
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Freitreppe
Freitreppe
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1897/99 wurden der Nordost-Flügel sowie der Rundturm
mit Durchfahrtsanbau zum Innenhof in neugotischer Form erneuert.
Die folgenden historischen Fotos dokumentieren die Umbauarbeiten.
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Eine Entwurfszeichnung von 1898 zeigt das schmiedeeiserne
Tor zum Innenhof.
Weitere Zeichnungen von 1901 zeigen die Formen und Arten der damals verwendeten
Handstrich- und Formsteine,
sowie die Glaslasursteine für den Südgiebel und die Schornsteine.
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Der hamburgischen Landherrenschaft Bergedorf diente das
1902 im Vierländer Stil eingerichtete sog. Landherrenzimmer als Amtszimmer.
So schmücken diesen sehenswerten Raum, außer den beachtenswerten
Vierländer Intarsienarbeiten an Schränken, der Vertäfelung
und den Mobiliar,
extra anfertigte blaue Wandfliesen mit Alt-Hamburger Motiven.
Diese Fliesen stammen von der 1748 gegründeten Porzellanfirma Villeroy
& Boch (V&B) und die Motive entwarf Hermann Haase nach bekannten
Vorlagen.
In den Fenstern erinnern bunte Bleiverglasungen an die Verbindung zu Hamburg,
den Dörfern und Landherren.
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Bis 1927 befanden sich im Schloss Teile der Bergedorfer
Stadtverwaltung, danach gab es weitere Amtsnutzungen.
Seit 1953/55 beherbergt es das "Museum für Bergedorf und
Vierlande".
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Die letzten umfassenden Erhaltungs- und Renovierungsarbeiten
am gesamten Gebäude fanden1994 bis 2002 statt.
Sie wurden zum Teil durch Spendenaktionen aus der Bevölkerung mitfinanziert!
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Götze Zeichnung
PDF (194KB)
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Weitere Informationen unter:
http://www.bergedorf-schloss.de
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Der eigentliche Schlosspark ist die gut besuchte grüne
Verbindung zwischen der Altstadt und dem Villenviertel.
Der schon Anfang des 19. Jh. angelegte Schlossgarten hat noch einigen
alten Baumbestand.
So sollen hier über 400 Bäume stehen, deren Stammdurchmesser
80 cm übersteigt.
Man findet u.a. hohe Eschen, eine Sumpfzypresse, einen Gingko und große
Rhododendron-Anpflanzungen.
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his. Schlosspark
his. Schlosspark
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Im Schlossgarten findet man viele Ruheplätze, eine
Rollschuhbahn, den Kinderspielplatz sowie mehrere Denkmäler.
Einige sind schon 100 Jahre alt; so der Jahn-Stein von 1911 und das hierher
versetzte Bismarck-Denkmal von 1906.
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Dienstags und freitags findet auf den anliegenden Straßenbereich
Vienhagenweg-Chrysanderstraße der Wochenmarkt statt;
ein Besuch lohnt sich. So stehen hier u.a. viele Erzeuger aus den Vier-
und Marschlanden mit ihrer frischen Ware.
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Hier eine kleine Geschichte des Schlossgartensals PDF-Datei
( 587 KB) zum Download
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